Mit Betroffenheit reagierten die SPD-Mitglieder auf die Information der Fraktionsvorsitzenden Dagmar Elsenbusch, dass ab dem nächsten Schuljahr die Hauptschule Söllingen schließt und die Schüler in die Werkrealschule Berghausen überführt werden. Insbesondere GR Tilo Reeb verwies auf die Vorteile dieser kleinen aber feinen Hauptschule, die den Schülern dank kleiner Klassen eine individuelle Ausbildung vermitteln konnte.
Durch das neue Gesetz, das kurz vor den Sommerferien von CDU und FDP gegen die Stimmen von SPD und Grünen durchgewunken wurde, müssen alle Werkrealschulen ab nächstem Schuljahr zweizügig sein. Ansonsten verlieren sie ihren Status als Werkrealschule und sind reine Hauptschulen. GR Sonja Holatka führte aus, dass die bisherige Werkrealschule in Berghausen sehr gute Arbeit leistet und ein hohes und auch im Umland anerkanntes Niveau hat. Um wenigstens diese Schule zweizügig halten und damit weiterhin im Pfinztaler Bildungszentrum eine Werkrealschule anbieten zu können, war die Schließung der Söllinger Hauptschule erforderlich. Ein Schritt, der von allen bedauert wird, und nur einmal mehr zeigt, welch katastrophale Bildungspolitik in diesem Land betrieben wird. Dabei geht’s nicht um Bildung, sondern vor allem ums Sparen. Denn durch die Schließung der Hauptschulen auf dem Lande, die das Ergebnis dieses neuen Werkrealschulgesetzes ist, kann das Land viele Lehrer und damit viel Geld sparen. Ob es für unsere Kinder von Nutzen ist, statt mit z.B. 16 Schülern in einer Klasse nun mit 30 Schülern unterrichtet zu werden, ist allerdings fraglich. Ansonsten hat diese sogenannte Bildungsreform nichts geändert. Halt, das Etikett wurde geändert: Aus der Hauptschule wird nun eine Werkrealschule, in der man in der 9. Klasse den Hauptschulabschluss und in der 10.Klasse einen mittleren Bildungsabschluss machen kann. Also alles wie bereits in Berghausen gehabt. In der Produktwelt würde man so etwas als Etikettenschwindel bezeichnen.