Mit diesem Zitat von Wilhelm von Humboldt, begrüßte Angelika Konstandin, Vorsitzende der SPD Pfinztal, die zahlreich erschienenen Gäste zur Vortragsveranstaltung “Nein zu Hitler- Demokratischer Widerstand in Baden“.
In eindrucksvoller Weise zeigte die Zeithistorikerin Dr. Andrea Hoffend den bis heute weithin vergessenen Widerstand Vieler im freiheitlich geprägten Südwesten auf. Vor allem Kommunisten und Sozialdemokraten waren es, die sich nach dem Verbot ihrer Parteien trotz brutalster Verfolgung im Untergrund neu formierten, um das Terrorregime der Nazis zu bekämpfen.
Unterstützt wurden sie von Parteifreunden, die sich der drohenden Verhaftung durch Flucht ins Ausland hatten entziehen können. Namen wie Dr. Emil Gumbel, Heidelberger Professor jüdischen Glaubens, der schon 1933 ins französische Exil emigrierte und sich von dort publizistisch gegen den Nationalsozialismus engagierte und nachkommende Emigranten unterstützte oder Gustav Zimmermann, Mannheimer SPD-Stadtrat, der schon 1933 in Schutzhaft genommen und später wegen der Edition einer verbotenen Zeitschrift zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, tauchen in keinem Geschichtsbuch auf. Auch die „Grenzsekretariate“, über die der Widerstand im Reich von außen organisiert und angeleitet wurde, sind weitgehend in Vergessenheit geraten. Mit Blick auf die badische Sozialdemokratie kam diese schwierige Rolle dem bisherigen badischen SPD-Vorsitzenden Georg Reinbold zu. Von 1933 bis 1940 versorgte er seine Genossen erst vom Saargebiet, dann von Frankreich und Luxemburg aus mit Parteischriften und koordinierte ihre illegalen Aktivitäten. Entkräftet durch die Strapazen seines 13-jährigen Exils, starb er im Mai 1946 in New York, ohne die Heimat jemals wiedergesehen zu haben.